Ende Mai richtet sich der Blick der Fußballwelt einmal mehr auf Köln. Denn die Hauptstadt des Frauenfußballs ist natürlich auch in diesem Jahr Schauplatz des DFB-Pokalfinales der Frauen. Seit 2010 findet das Endspiel im Kölner RheinEnergieSTADION statt. Zum insgesamt 41. DFB-Pokalfinale der Frauen treffen am 30. Mai Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg aufeinander.
Für den VfL ist es die siebte Finalteilnahme in Folge. Die vergangenen sechs Endspiele hatten die Niedersächsinnen allesamt gewonnen und sind dementsprechend seit der Saison 2014/15 in Pokalspielen ungeschlagen. Eine schier unglaubliche Serie, die im diesjährigen Halbfinale auch der große Rivale FC Bayern München nicht beenden konnte. Mit 2:0 (2:0) setzten sich die Wölfinnen in einem hochklassigen Duell durch und entschieden den Pokalkracher gegen den Bundesliga-Tabellenführer verdientermaßen für sich. Nationalspielerin Alexandra Popp und Ewa Pajor buchten mit ihren Toren das Ticket für Köln. In den vorherigen Runden waren dem Titelverteidiger schon klare Siege gegen Werder Bremen (7:0), den MSV Duisburg (3:1) und den VfL Bochum (11:0) gelungen.
Eduard Bopp
Die Wolfsburgerinnen wollen ihren Triumph aus dem letzten Jahr wiederholen.
Nun also wieder Köln, wieder Finale. Die Wolfsburger Dauergäste fühlen sich in der Domstadt jedes Jahr aufs Neue sichtlich wohl. Auch wenn die Aussicht auf ein erneutes Finale ohne Fans im RheinEnergieSTADION die Vorfreude zumindest ein wenig trübt. Denn im Vorjahr musste aufgrund der Corona-Pandemie erstmals ein Endspiel ohne Publikum ausgetragen werden. Der VfL und die SGS Essen lieferten sich dennoch einen packenden Pokalfight, der die Kontrahentinnen bis ins Elfmeterschießen führte. Hier hatten die erfahrenen Wolfsburgerinnen schließlich die besseren Nerven und setzten sich mit 4:2 durch. Dass dieses Finale dennoch immense Werbung für den Frauenfußball bot, lag insbesondere auch an der Leistung des Underdogs aus Essen, der den favorisierten Wölfinnen einen großen Kampf bot.
So haben es die Essenerinnen dem kommenden Wolfsburger Finalgegner, Eintracht Frankfurt, vorgemacht, wie man dem Favoriten durchaus erfolgreich Paroli bieten kann. Erst seit dieser Saison stellt Eintracht Frankfurt eine Mannschaft in der Frauen-Bundesliga, der Frauenfußball-Standort Frankfurt ist aber natürlich deutlich älter und mit viel Prestige versehen. Denn vor der Fusion mit der Eintracht spielte der 1. FFC Frankfurt über Jahrzehnte eine bedeutende Rolle im deutschen Frauenfußball. Mit sieben Deutschen Meisterschaften, neun Pokalsiegen und vier Europapokalsiegen ist der 1. FFC noch immer Deutschlands erfolgreichster Frauenfußballverein. Am 27. August 2020 – exakt 22 Jahre nach der Gründung – wurde der Verein offiziell aufgelöst.
Eduard Bopp
Die Heimstätte des 1. FC. Köln wird auch in diesem Jahr wieder Austragungsort des DFB-Pokalfinales der Frauen sein.
Mit dem Adler auf der Brust stehen die Hessinnen nun vor ihrem ersten großen Triumph, sollte es denn gelingen, die Abonnement-Siegerinnen aus Wolfsburg zu schlagen. Im Halbfinale bezwang die Eintracht im bundesligainternen Duell den SC Freiburg mit 2:1 (0:1). Den Pausenrückstand drehten die Gastgeberinnen dank der Treffer von Lara Prasnikar und der erst 17-jährigen Camilla Küver. Zuvor schalteten die Frankfurterinnen die SG 99 Andernach (7:1), RB Leipzig (4:0) und den Karlsruher SC (8:0) aus.
Es ist also alles angerichtet für ein spannendes DFB-Pokalfinale der Frauen im Kölner RheinEnergieSTADION und einen Festtag des Frauenfußballs, der leider auch 2021 in etwas kleinerem Rahmen über die Bühne gehen muss. Doch die Hoffnung ist groß, dass Köln den Frauenfußball spätestens 2022 wieder gebührend wird feiern können.
41. DFB-Pokalfinale der Frauen, 30.05.2021, 16h, RheinEnergieSTADION, das Finale wird live in der ARD übertragen
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