Das Dekret Kaiser Konstantins aus dem Jahre 321 ist eine überragende Quelle, in der sich das Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland begründet. Im Dezember dieses Jahres erließ Konstantin ein im ganzen Reich gültiges Gesetz, das die Berufung von Juden in Ämter der Kurie erlaubte. Die Abschrift richtet sich an die Mitglieder des Stadtrates der Colonia Claudia Ara Agrippinensium, wie Köln in römischer Zeit hieß. Dieses Dekret ist die früheste Urkunde zur Existenz von Juden in den nördlichen Provinzen des Reiches und damit in den heutigen deutschsprachigen Räumen. Es begründet das Festjahr und ist Ursprung aller Überlegungen zu diesem Thema. Als Abschrift des 6. Jahrhunderts hat es sich in der ältesten erhaltenen Fassung in der Gesetzessammlung des Codex Theodosianus in der Vatikanischen Bibliothek in Rom erhalten. Als Ergebnis langer Leihgabenverhandlungen und mit dem nachdrücklichen Eintreten des Kölner Erzbischofes, Rainer Maria Kardinal Woelki, ist es gelungen, dieses einzigartige Dokument zum Auftakt der Ausstellung In die Weite. Aspekte jüdischen Lebens in Deutschland für fünf Wochen nach Köln zu holen. Die Ausstellung ist gemeinsam von Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln, und MiQua, dem Jüdischen Museum des LVR im Archäologischen Quartier Köln, erarbeitet worden. Eine Ausstellung als historisch-ästhetische Annäherung. Bis 15.8. Mi-Mo 12-17h