Vom Pestkreuz zur Aidssäule
In der Reihe "Vom Leben und Sterben in unsicheren Zeiten"
St. Maria im Kapitol Kasinostr. 6, 50676 Köln
Viele Orte zeigen, dass es in der Menschheitsgeschichte objektiv und global gesehen nie sichere Zeiten gegeben hat. In St. Maria im Kapitol werden einige aufgesucht, die daran erinnern: dazu gehört die auf alten Holztüren dargestellte Flucht der Heiligen Familie vor dem Kindermord zu Bethlehem, mit dem ein Herrscher seine Macht erhalten wollte, sowie das gotische Gabelkreuz, das nicht nur an grausames Sterben im Namen einer Staatsmacht, sondern auch an die Pest erinnert. Auf dem Lichhof steht die von Gerhard Marcks geschaffene Figur der Trauernden als Verweis auf die Opfer der Kriege und die Aidssäule, die auf HIV und damit auf eine Krankheit hinweist, die bei ihrem Aufkommen im 20. Jahrhundert nicht nur zu elendem Leben und Sterben sondern teilweise auch zur Ausgrenzung von Menschen aus der Gesellschaft führte.
12/10 €