Die Ausstellung "the good in the pot, the bad in the crop. The Storage I Die Sammlung" stellt die Hierarchisierung von Kunstwerken innerhalb der eigenen Sammlung zur Diskussion. Gezeigt werden Werke aus der Sammlung des Museums Morsbroich, die seit vielen Jahren in den Depots lagern. Ihnen werden exemplarisch Werke gegenübergestellt, die häufig in Ausstellungen gezeigt werden. Thematisiert werden Sichtbarkeiten und Unsichtbarkeiten, ein ehrlicher Einblick in die beinahe 75jährige Sammlungsgeschichte von Morsbroich – zwischenprogressiven Ankaufsentscheidungen und vertanen Chancen, repräsentativen Aushängeschildern und vergessenen Lagerwerken, mutiger Haltung und radikaler Sparpolitik.
Anlass zur Ausstellung ist der im Januar 2025 begonnene Umzug der Kunstsammlung des Museum Morsbroich in ein externes Kunstlager. Einher ging die intensive Beschäftigung mit der Sammlung, die mit der Gründung des Museums seit den frühen 1950er-Jahren aufgebaut wurde und bis in die Gegenwart reicht. Die Kunst zog aus, zurück blieben ein ungutes Gefühl und Fragen. Warum werden bestimmte Kunstwerke aus der Sammlung immer wieder ausgestellt, während andere seit Jahrzehnten in den Depots lagern und somit für die Allgemeinheit unsichtbar bleiben? Lässt sich Kunst nach simplen Kriterien in gut und schlecht, in ausstellungswürdig und nicht ausstellungswürdig kategorisieren und wenn ja, auf welcher Basis werden diese Entscheidungen getroffen? Sind die "Lager-Werke" gesellschaftlich und kunsthistorisch weniger relevant? Oder folgt die regelmäßige Präsentation bestimmter Werke indirekt (und mitunter unbewusst) einem verbreiteten, aber überholten Kunstkanon, der auch die eigenen kuratorischen Entscheidungen beeinflusst?
"the good in the pot, the bad in the crop. The Storage / Die Sammlung.", Vernissage 31.08., 11h, Museum Morsbroich, Gustav-Heinemann-Str. 80, 51377 Leverkusen, www.museum-morsbroich.de/