Ein einziger elektrischer Impuls - ein simples „Knack“ - und dahinter eine ganze Welt: So dachte der Komponist Karlheinz Stockhausen.
In den 1950er Jahren tüftelte er Tag und Nacht an neuartigen, „unerhörten“ Klängen. Im legendären Studio für elektronische Musik des WDR entstand dabei eines seiner Hauptwerke: „Kontakte“ für elektronische Klänge, Klavier und Schlagzeug.
Etwa zur gleichen Zeit verfolgte Mauricio Kagel ganz ähnliche Gedanken: In „Transición II“ erzeugt der Pianist Clusterklänge, die den Übergang vom Klang zum Geräusch bilden. Gleichzeitig traktiert ein Schlagzeuger das Innere des Klaviers. Zuspielungen überlagern das Livegeschehen mit bereits Gespieltem. Dabei entsteht ein vielfarbiges Gebäude klanglicher Möglichkeiten eines einzigen Instruments.
Die Erweiterung von instrumentalem Potenzial untersucht auch Vassos Nicolaou: Das Klavier wird hier zum instrumentalen Chamäleon.
Auch Jan St. Werner arbeitet mit der virtuellen Verräumlichung von Klang: Perkussion und Elektronik treffen nicht nur auf der Bühne, sondern auch an verschiedenen Positionen im Saal aufeinander. An die Stelle von Zentralität und Frontalität treten Bewegung, Verschiebung und die Gleichzeitigkeit verschiedener Blickrichtungen.
Programm:
- Mauricio Kagel: Transición II für Klavier, Schlagzeug und Tonband
- Jan St. Werner: central spark in the dark für Schlagzeug und Elektronik, Uraufführung
- Vassos Nicolaou: Centrifugal für Klavier und Live-Elektronik, Uraufführung
- Karlheinz Stockhausen: Kontakte für elektronische Klänge, Klavier und Schlagzeug
Mitwirkende:
- Pierre-Laurent Aimard, Klavier
- Dirk Rothbrust, Schlagzeug
- Marco Stroppa, Klangregie
Aufnahme aus dem Kölner Funkhaus
WDR 3 Konzert „Musik der Zeit: Kontakte“, 30.06., 20h, live auf WDR 3
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