Mit einem völlig neuen Messekonzept startet Ende Oktober 2025 in Köln die Premiere der Interior Design Days Cologne (IDD). Die ursprünglich auf dem Gelände der Koelnmesse geplante Veranstaltung wird nun dezentral an ausgewählten Orten im gesamten Stadtgebiet stattfinden – von hochwertigen Showrooms bis hin zu Design-Spots und Pop-up-Formaten.
Laut Veranstalter ist das Ziel der IDD, Design dort sichtbar und erlebbar zu machen, wo es im Alltag eine Rolle spielt: in Lebens- und Arbeitsräumen, in der städtischen Architektur und in Kreativquartieren. Mehr als 25 Partner beteiligen sich laut Messegesellschaft an dem neuen Format. Unter den Ausstellern befinden sich vor allem kreative Häuser und kleinere Labels – große Namen aus Italien, Skandinavien oder das Segment der internationalen Designschwergewichte wie Vitra oder Thonet sind bislang nicht vertreten.
Wandel in der Möbelbranche
Die Entscheidung, die Messe aus den Hallen heraus in die Stadt zu verlagern, ist auch ein Ergebnis der Entwicklung in der Möbelindustrie: Angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen, Konsumzurückhaltung und einer schwächelnden Baukonjunktur ist die Bereitschaft vieler Hersteller, an traditionellen Messeformaten teilzunehmen, gesunken. Die Koelnmesse reagiert mit einem flexibleren, urbanen Konzept.
Mit der Design Post Köln, einem denkmalgeschützten Design-Showroom in direkter Nachbarschaft zur Messe, wurde bereits ein zentraler IDD-Standort bekanntgegeben. Auch der historische Stoffpavillon „Moeller“ von Wilhelm Riphahn an der Hahnenstraße soll eingebunden werden. Weitere Locations sind in Planung.
Zwei Formate für unterschiedliche Zielgruppen
Hintergrund des neuen Formats ist auch die Neuordnung der Kölner Möbelmessen. Die internationale Möbelmesse IMM Cologne, die bis 2020 jährlich rund 130.000 Besucher nach Köln lockte, hatte zuletzt mit rückläufigen Ausstellerzahlen zu kämpfen. Nach einer kleineren Ausgabe 2023 und der letzten regulären Messe im Januar 2024 wurde sie für 2025 ausgesetzt.
Künftig soll die IMM ab 2026 wieder jährlich im Januar stattfinden – vor allem für das breite Möbelsegment. Die neue IDD Cologne hingegen ist für den Oktober geplant und soll sich alle zwei Jahre an das Premiumsegment richten. Die Koelnmesse spricht von einem „Start-up-Charakter“ der IDD, mit dem sie neue Wege gehen will, um Köln langfristig als wichtigen Standort für anspruchsvolles Möbeldesign zu positionieren.