Verstärkung für das „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“ im Kölner Zoo: „Apu“ und „Nala“, das dort lebende Goldgelbe Löwenäffchen-Paar, hat zweifachen Nachwuchs. Die noch namenlosen kleinen Kletterkünstler kamen am 13. April im Zoo zur Welt. Mit diesem neuen Nachwuchs ist die Kölner Löwenäffchen-Gruppe auf sechs Tiere angewachsen. Sie dominiert nun oft auch die anderen Affenarten des Hauses. Vor sieben Monaten war ebenfalls ein Geschwisterpaar bei dieser Art zur Welt gekommen, das nun als wichtige Erfahrung hautnah die Aufzucht des neuen Nachwuchses miterlebt.
Goldgelbe Löwenäffchen gehören zu den Krallenaffen. Es ist die größte der 50 Arten umfassenden und sehr formenreichen Familie. Sie haben Krallen an Händen und Füßen, nur die Großzehen haben Nägel. Mit ihren verlängerten Eckzähnen fangen und töten sie kleine Wirbeltiere, aber auch Früchte und Baumsäfte gehören zu ihrem Speiseplan. Die Klein-Primaten verständigen sich mit zwitschernden Lauten.
Anfang der 70er Jahre standen die Löwenäffchen mit 200 bis 600 Tieren kurz vor der Ausrottung. Sie kommen nur noch im südöstlichen Brasilien, in einem kleinen Gebiet im Bundesstaat Rio de Janeiro, vor. Zu ihrer Rettung wurde 1974 das Projekt „Countdown 2025” gestartet – Zoos waren dafür sehr wichtig. Mitte der 80er Jahre wurden die ersten Nachzuchten Goldgelber Löwenäffchen aus Zoos wieder ausgewildert. Fünf Tiere kamen später auch aus dem Kölner Südamerikahaus – heute „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“ genannt – hinzu. Der Bestand im Freiland wurde 2015 auf nun 1.400 erwachsene Tiere geschätzt, allerdings schrumpfen die Bestände derzeit aufgrund weiterer Lebensraumzerstörung und Zerschneidung ihres Lebensraums sowie dem Auftreten von Gelbfieber. Löwenäffchen gelten deshalb auch heute als stark gefährdet.
Zoos leisten mit ihren koordinierten Zuchtprogrammen und Artenschutz-Engagements einen wichtigen Beitrag, um die natürliche Biodiversität zu bewahren. Ein wichtiger Faktor, um die Artenvielfalt zu erhalten, ist der Kampf gegen die Erderwärmung. Veränderungen der natürlichen Lebensräume und Wetterextreme wie Dürren, Brände oder Flutkatastrophen machen Tieren weltweit massiv zu schaffen. Durch z.B. Ernteausfälle hervorgerufene Hungernöte bei Menschen führen zudem dazu, dass seltene und vom Aussterben bedrohte Wildtierarten bejagt werden – und dadurch zusätzlich unter Druck geraten. Arten- und Klimaschutz sind daher immer zwei Seiten einer Medaille.
Ihr findet Koelner.de auch auf Facebook, Twitter und Instagram! Schaut doch mal rein!