1846 gegründet, avancierte Lindenthal schnell zu einem der begehrtesten Wohnviertel Kölns. Damals ein Vorort, heute ein Veedel, das wirklich viel zu bieten hat: einen Tierpark, Grünanlagen, die Uni mit diversen Fakultäten sowie die Uniklinik und sogar zwei historische Wohnhäuser Konrad Adenauers.
1 von 2

Thilo Schmülgen
2 von 2

Thilo Schmülgen
Rund um die Dürener Straße kann man ausgezeichnet einkaufen und ausgehen. Shoppen wollen wir nicht, aber die Kneipentauglichkeit testen wir heute auf Herz und Nieren. Auf der Dürener Str. 193-197 gibt es eine Anlaufstelle für richtig gute, italienische Küche. Das Culinarius. Die Inhaber sind waschechte Italiener. Das sieht man nicht nur an der Karte, man schmeckt es auch, heißt es. Das wollen wir genauer wissen und haben einen Platz auf der Terrasse reserviert. Die Bedienung begleitet uns freundlich zu unseren Plätzen. Wie so oft teilen wir uns eine Vorspeisenplatte. Das bietet sich einfach an. In diesem Fall fokussieren wir uns mal auf die vegetarischen Angebote. Bei der Hauptspeise mischen wir dann nach Herzenslust von der Wochenkarte. Die leer gegessenen Teller vor uns, lehnen wir uns sehr zufrieden zurück. Wir verzichten heute auf den Nachtisch, einen Espresso nehmen wir aber in jedem Fall.
Langsam machen wir uns auf den Weg zur zweiten Station für heute: dem Sion im Schäfer. Dafür müssen wir nur die Straße überqueren und sind schon da. Wir stellen uns mit an einen der Stehtische und kommen mit zwei alteingesessenen Lindenthalern ins Gespräch. Ein Sion Kölsch später haben wir eine ganze Menge über den Kölner Westen erfahren. Interessant, wenn InsiderInnen aus dem Nähkästchen plaudern. Wir laden die beiden noch auf ein Kölsch ein, machen uns aber selbst wieder auf den Weg. Stadteinwärts gehen wir nicht weit bis Zum kleinen Geißbock. Der Name ist Programm: Hier wird dem 1. FC Köln gehuldigt. Zum Glück ist heute kein Spiel und es gibt freie Plätze. Wir trinken ein Kölsch an der Theke und tauschen uns zu unseren Lieblingsclubs aus. Wir sind froh, dass hier niemand Anstoß daran nimmt, dass wir nicht alle für die „Local Heroes“ schwärmen. Bevor sich das ändert, ziehen wir weiter. An der nächsten Ecke legen wir einen Stopp im Faro ein. Inhaber und Leuchtturm wärter Filippo Mugnos kennt hier scheinbar wirklich alle. Schnell identifiziert er uns als „Neulinge“ und gesellt sich zu uns. Er fragt uns ein bisschen aus: Wer wir sind, woher wir kommen und was wir hier so treiben. Ihm gefällt unsere Ein-Kölsch-Tour. Er schwärmt noch ein bisschen über „sein“ Veedel, bevor wir uns verabschieden. Vorbei an der Tanzschule, dem Rosengarten und dem Kanal kommen wir zur Aachener Straße und unserem letzten Halt für heute, Alt Melaten. Hier erwartet uns aber nicht nur das letzte Kölsch des Abends, wir haben uns spontan noch für eine Stunde die Kegelbahn im Keller gemietet. Als wir unten ankommen, müssen wir alle lachen. Wir sind wohl mit der Zeitmaschine gefahren und in den 70ern angekommen. Wir müssen erst einmal reinkommen, waren wir doch bisher nur bowlen. Das hier ist schon was ganz anderes. Die gebuchte Stunde ist wie im Flug vergangen. Was nehmen wir mit? Öfter mal was Neues ausprobieren!