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Herr Zurlino, was zeichnet die Arbeit der „freunde“ aus?
Die Freunde des Wallraf- Richartz-Museum und Museum Ludwig sind ein großer Förderverein in der Stadt und bundesweit einer der größten Fördervereine für Museen mit dem Ziel, die Attraktivität der beiden Häuser zu fördern. Die „freunde“ sind etwas ganz Besonderes, denn wir machen viel über das hinaus, was Fördervereine typischerweise machen. Wir finanzieren natürlich Ankäufe und fördern intensiv Ausstellungen. Gerade in den letzten Jahren haben wir sehr viel für das Wallraf-Richartz-Museum angekauft und viele Ausstellungen gefördert, die ohne diese Förderung nur schwer möglich gewesen wären: ganz aktuell in diesem Jahr im Museum Ludwig die „Grüne Moderne“, eine Ausstellung, die sich rund um das Thema Nachhaltigkeit bewegt, also ein ganz aktuelles Thema. Darüber hinaus sind wir aber auch sehr aktive Programmgestalter. Es gibt kaum einen Verein bundesweit, der so viel Programme macht, rund um diese beiden wunderbaren Museen, wie die „freunde“. Wir bieten pro Quartal etwa 60, 70 Veranstaltungen, die sich nicht nur auf Führungen beschränken. Wir möchten damit auch Zielgruppen erreichen, die normalerweise wenig ins Museum gehen.
Wie erreichen Sie das?
Jede Zielgruppe hat ja unterschiedliche Bedürfnisse. Junge Leute sind bei uns beispielsweise in den „jungekunst-freunde“ sehr stark verankert. Und dort spielt das Erleben von Kunst – nicht nur der bildenden Kunst – sondern auch im Zusammenhang mit anderen Kunstformen wie Performance, Tanz oder Architektur eine große Rolle, also bieten wir für die „jungekunstfreunde“-Programme, die auf junge Leute zugeschnitten sind, nicht nur im Inhalt, sondern auch in der Sprache. Wir haben außerdem eine Sparte „job&kunstfreunde“. Hier geht es um Berufstätige, die weniger Zeit haben, vielleicht in der Mittagspause oder am Abend. Wir bieten das Erleben von Kunst so, dass die Berufstätigen dies nicht nur zeitlich verarbeiten können, sondern dass sie ihre betriebliche Realität etwas mitnehmen können: Wie denkt ein Künstler? Wie entsteht Innovation in der Kunst? Also Dinge, die im wahren betrieblichen Leben auch eine Rolle spielen. „familie&kunstfreunde“ hingegen bietet jungen Familien die Möglichkeit, auch mit kleinen Kindern einen Museumsbesuch zu genießen. Die Kinder können – natürlich unter Aufsicht – im Atelier malen & basteln, während die Erwachsenen an der Veranstaltung teilnehmen. Ganz kleine Kinder können natürlich im Kinderwagen mit in die Ausstellung.
Wie sieht Ihre Arbeit als Vorstandvorsitzender der „freunde“ aus?
So eine Organisation, wie die „freunde“, umfasst unter den 6.000 Mitgliedern 200 haupt- und ehrenamtliche Aktive. Das ist schon ein mittelständischer Betrieb. Das sind die Teams von den „jungekunstfreunde“, von „job&kunstfreunde“, dem Arbeitskreis und viele mehr, die unsere vielfältigen Angebote Realität werden lassen. Und das geht nur, wenn das ganze professionell organisiert wird. Wir haben in der Leitung des Vereins einen zwölfköpfigen Vorstand mit Persönlichkeiten aus der Stadt. Und jeder im Vorstand engagiert sich in einem speziellen Bereich. Dies können beispielsweise Ankäufe sein, Künstlerverbindungen, unsere Sondereditionen oder unsere neue freunde-Stiftung. Und die Rolle des Vorsitzenden ist, das alles zu orchestrieren. Es begeistert mich immer wieder, mit welcher Liebe und Leidenschaft unsere Aktiven auf allen Ebenen, die das ganze ja ehrenamtlich machen, arbeiten.