Die schicke Loftwohnung in der Stadt, das Reihenhäuschen im Randbezirk oder das Einfamilienhaus mit großem Garten – den Traum vom Eigenheim träumen viele. Aber ein Immobilienkauf ist eine teure Angelegenheit, vor allem in einer beliebten Großstadt wie Köln. Der Kauf von Wohnung oder Haus will entsprechend gut durchdacht sein. Vom Kreditvergleich bis hin zur schnellen Entscheidung bei einer sich bietenden Gelegenheit musst du als Käufer proaktiv und entschlossen sein und dabei alle wichtigen Faktoren für den Kauf im Kopf haben. Wir erklären dir im Folgenden, wie du den Faktor Konjunkturzyklus beim Immobilienkauf zu deinen Gunsten nutzen kannst.
Der Konjunkturzyklus in a Nutshell
Ein Konjunkturzyklus? Die meisten haben sicher eine ungefähre Vorstellung davon, was hinter dem Begriff steckt. Doch was genau ist mit einem Konjunkturzyklus in Hinsicht auf den Immobilienmarkt eigentlich gemeint?
Wirtschaftliche Entwicklungen sind ein stetes Auf und Ab und verschiedenen Einflüssen unterworfen. Das gilt auch für den Immobilienmarkt. Konjunkturzyklen auf dem Immobilienmarkt zeichnen sich durch wiederkehrende Phasen von Wachstum und Abschwung aus. Die Ursachen und Wirkungen dieser Phasen sind vielfältig und von ökonomischen Faktoren wie Zinssätzen, Beschäftigungsraten, Einkommensentwicklungen, politischen Maßnahmen und Marktpsychologie abhängig. Wer die Konjunkturzyklen des Immobilienmarkts kennt und versteht, kann als Akteur fundiertere Entscheidungen treffen und Risiken besser kalkulieren. Die typischen Phasen eines Konjunkturzyklus auf dem Immobilienmarkt sind:
- Aufschwung (Expansion): Die Nachfrage nach Immobilien steigt, die Preise auch, Bauaktivitäten nehmen zu. Diese Phase geht oft mit niedrigen Zinssätzen, einem allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung und steigenden Einkommen einher.
- Spitzenphase (Boom, Prosperität): Der Zyklus befindet sich auf seinem Höhepunkt. Die Nachfrage ist groß, aber sie stabilisiert sich. Für viele Käufer werden die Preise allmählich zu hoch.
- Abschwung (Rezession): Die Nachfrage geht zurück und die Immobilienpreise sinken. Oft kommen höhere Zinsen und wirtschaftliche Unsicherheiten hinzu oder ein Überangebot an Immobilien hat zum Abschwung geführt.
- Tiefphase (Depression): Schließlich kommt es zum Tiefpunkt des Konjunkturzyklus. Die Nachfrage und auch die Immobilienpreise sind nun am niedrigsten. Früher oder später werden sich die Preise stabilisieren und eine Erholung oder ein neuer Aufschwung wird erwartet.
Foto: Mart Production
Auswirkungen der Immobilienmarktzyklen auf die Käufer
Wenn du eine Immobilie in Köln kaufen möchtest, solltest du neben zahlreichen weiteren Faktoren berücksichtigen, dass die Immobilienmarktzyklen bestimmte Auswirkungen auf dich als Käufer haben. Es ist ein wenig wie beim Surfen: Du kannst auf der Welle der Immobilienmarktzyklen reiten, wenn du die Funktionsweise der Zyklen verstehst, und jede Phase bietet ihre eigenen Chancen und Herausforderungen.
Im ersten Quartal des Jahres 2024 lag der durchschnittliche Kaufpreis für eine Eigentumswohnung in Köln bei 4.360 € pro Quadratmeter. Damit sind die durchschnittlichen Immobilienpreise im Vergleich zum Vorjahr gefallen. Wir befinden uns also in einer Abschwungphase.
Kaufen in der Aufschwungphase
Es ist eine gute Zeit, um sich für einen Immobilienkauf bereitzumachen. Noch ist die Nachfrage nicht allzu hoch und die Preise relativ niedrig, doch die Konkurrenz wächst und die Preise klettern langsam, aber sicher in die Höhe. Es ist wichtig, dass du dir ein Budget festlegst, das du nicht überschreiten wirst – auch wenn du in der Aufschwungphase noch nicht das richtige Objekt findest. In deine Rechnung einbeziehen kannst du allerdings, dass die Zinsen wie auch Energiekosten aktuell wahrscheinlich noch relativ hoch sind und du dir bei sinkendem Zinssatz und einer Preisangleichung im Energiesektor einen entsprechend höheren Kaufpreis leisten kannst.
Kaufen in der Boom-Phase
Wenn du in der Boom-Phase kaufst, bist du auf dem Höhepunkt der Welle angekommen – um noch einmal unseren Surfer-Vergleich zu bemühen. Es ist eine intensive Phase, die Konkurrenz ist groß und schläft nicht. Dafür kannst du in der Regel von niedrigen Zinsen und damit niedrigeren Kreditkosten profitieren. Wenn du dir eine Immobilie sichern willst, musst du nun die Weichen für schnelle Entscheidungen stellen. Im besten Fall holst du dir eine Vorabgenehmigung für einen Kredit, bevor du dir geeignete Objekte anschaust – dann kannst du im Fall der Fälle blitzschnell zuschlagen.
Kaufen in der Abschwung- und in der Tiefphase
Kaufst du in der Abschwung- oder Tiefphase, ist die Welle gebrochen. Was sich nach einer verpassten Gelegenheit anfühlen mag, kann eine Chance sein. Du kannst dich jetzt recht gemütlich treiben lassen und ganz in Ruhe nach einem perfekten Objekt und einem guten Geschäft suchen. Behalte dabei nur deine persönlichen wirtschaftlichen Risiken im Blick, die durch einen Abschwung oder Tiefpunkt der Konjunktur im Allgemeinen entstehen können.