Die Tage des neuen Jahres kann man so gerade noch an einer Hand abzählen, da bin ich schon wieder mittendrin im rot-weißen Trubel.
Nach einer fantastischen, wundervollen und erfolgreichen Weihnachtstour, habe ich die Tage zwischen den Jahren genutzt, um den Akku wieder aufzuladen. Denn bekanntermaßen stört das Weihnachtsfest den echten Kölschen ja sowieso nur mitten in der Session. Und Session ist genau JETZT. Bis Aschermittwoch wird gezaubert, gefeiert und vor allem gesungen!
Die ersten Auftritte sind gespielt, und langsam aber sicher sind wir alle in der Spur. Die Klampfen sind frisch gemacht und wie neu; das Programm inzwischen rundgespielt, trotzdem offen für spontane Songänderungen, falls nötig; die Bühnenoutfits liegen parat; bei der Crew sitzt jeder Handgriff perfekt; der Tourbus ist piccobello sauber und gemütlich und die Stimmung bei allen top.
Halt! Eines fehlt noch: Da sich bereits die ersten Orden des Jahres auf dem Küchentisch breitmachen, fällt mir auf, dass die berühmte, jedes Jahr neue „Ordenskess“ noch nicht am Start ist. Wie konnte ich das vergessen? Glücklicherweise sind vom Weihnachtsfest noch nicht alle leeren Kartons im Papiermüll gelandet, so dass ich mir eine schöne rote Pappbox stibitzen konnte für meine Zwecke. Angelehnt an meinen aktuellen Song „Minge ahle Hoot“, der ja unter anderem von alten Kinderfotos in einer roten Kiste erzählt. Und so kommen in diese wunderbare rote Kiste alle Pins und Orden, die ich im Laufe der nächsten Wochen überreicht bekomme. Natürlich nicht, ohne sie vorher dem fachmännischen Auge meines Sohnes gezeigt zu haben. Sein absoluter Spitzenreiter ist bis jetzt noch der Jubiläumsorden des Traditionscorps des „Treuen Husaren“ zum 100jährigen Bestehen. Aber bis Aschermittwoch zieht noch einige Zeit ins Land und ich denke, dass sich die Kiste noch gut füllen wird. Mit Orden und Pins, aber vor allem mit Erinnerungen, die daran hängen. Jede Session hat ihre besonderen Momente, so wird es auch dieses Jahr sein. Meine Termine von ganz klein bis ganz groß, könnten nicht vielseitiger sein, und ich freue mich auf alles, was da kommen mag.
Besonders freue ich mich, dass meine neue Nummer „Minge ahle Hoot“ auch im Sitzungssaal gut funktioniert, so dass ich sie sicherlich bei 95% der Gigs spielen kann. So wie fast jeden Freitag im Brauhaus und auch bei der letzten Arena-Show. Vielleicht wird der Song ja so ein Werk, was ein paar Jahre auf der Live-Bühne Bestand hat. Würde mich jedenfalls sehr freuen, weil ich die Nummer echt mag, und sie so auch kein anderer Interpret bringen könnte.
Foto: Dirk Loerper
Außerdem bestätigt es mich darin, dass ich offensichtlich für die diesjährige ausführliche Tour genau den richtigen Titel gewählt habe. Denn mit dem „Ahle Hoot“-Programm geht es ab März in 16 Städte und ich spiele insgesamt 18 Shows. Wenn ich nicht gerade Karnevalstermine habe, arbeite ich bereits auf Hochtouren am neuen Liedermacherprogramm, und es macht einfach nur extrem viel Spaß. Wir werden aus meinem Wohnzimmer heraus eine Weltreise anhand kölscher Songs machen, und viele Stationen besuchen, wo ich schon mit „mingem ahle Hoot“ unterwegs war. Peking, Nashville, Paris un et Sölztal sind da nur ein paar wenige Orte, die ich vorab verrate. Es wird köstlich, herzlich, mitsingreich, jemötlich und ich kann es kaum erwarten, bis es endlich losgeht am 20. März in Solingen. Am coolsten ist, dass es schon die ersten ausverkauften Konzerte gibt, sogar in Eschweiler schon ein Zusatzkonzert, und dass der Vorverkauf fast überall besonders gut läuft. Welch eine Ehre!
Natürlich gibt es trotzdem dieses Jahr auch diese Kolumne in regelmäßigen Abständen. Das Schreiben macht mir schließlich genauso viel Spaß, wie das Musizieren.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Start in ein hoffentlich gesundes, munteres und gutes neues Jahr!
Danke für eure Treue und bis zum nächsten Mal,
üre Björn