Während sich viele Menschen zum Frühlingsanfang schon über besseres Wetter freuten und nach den kalten grauen Tagen langsam auch die Laune wieder stieg, folgte Mitte April der nächste Dämpfer. Nachdem die Bund-Länder-Konferenz als inadäquates Gremium zur Bekämpfung der Pandemie eingestuft wurde, strengte die Bundesregierung zügig einen einheitlichen „Bundes-Lockdown“ an. Insbesondere für Kulturschaffende, die seit Monaten unter dem faktischen Beschäftigungsverbot leiden, war dies ein weiterer herber Schlag ins Kontor. Da es allerdings niemals einen völligen Stillstand geben kann, blicken wir zurück auf die Entwicklungen des Kölner Kulturbereichs im April.
Neue Opernintendanz geklärt

Sven Lorenz
Der zukünftige Opernintendant Hein Mulders
Die Findungskommission zur neuen Opernintendanz konnte ihre Arbeit zügig und erfolgreich beenden. Die Kommission hat sich für Hein Mulders als neuen Intendanten der Oper Köln ausgesprochen. Oberbürgermeisterin Reker hatte ihn Mitte April in einer nicht-öffentlichen Sitzung dem Hauptausschuss vorgeschlagen. Hein Mulders soll damit von der Ruhr an den Rhein wechseln, denn derzeit ist er noch in Essen als Intendant für die Sparten Aalto-Musiktheater, Essener Philharmoniker und Philharmonie Essen verantwortlich. Zuvor war der 58-jährige Niederländer künstlerischer Leiter der Nederlandse Opera in Amsterdam. Der Vertragsbeginn in Köln ist zum Beginn der Spielzeit 2022/23 vorgesehen. Nähere Hintergründe zur neuen Opernintendanz und Hein Mulders gibt’s hier.
Umzug in neue Werkstätten

Sanierung Bühnen Köln, Peter Rakoczy
Pünktliche Schlüsselübergabe
Die Bühnen haben termingerecht am 1. April die Schlüssel für die neuen Werkstätten in Köln Kalk erhalten und beginnen nun mit dem Umzug von Ehrenfeld in den neuen Standort. Holger Kirchhof, Vorstand der OSMAB Holding AG, überreichte den symbolischen Schlüssel an den Geschäftsführenden Direktor Patrick Wasserbauer und den Technischen Betriebsleiter Bernd Streitberger. Nach Abschluss des Umzugs im Juni dieses Jahres werden alle rund 50 Beschäftigen der Werkstätten in den neu errichteten 14.400 Quadratmeter umfassenden Hallen ihre neuen Arbeitsplätze in Betrieb genommen haben. In den neuen Bühnenwerkstätten befinden sich unter anderem eine Schreinerei, eine Schlosserei, ein 60×24 Meter großer Malsaal, sowie eine Dekorationswerkstatt und Arbeitsräume für die Theaterplastiker. Hier werden zukünftig die Bühnenbilder für Oper und Schauspiel hergestellt und in der zweiten Halle gelagert. Aktuell bilden die Bühnen 10 Auszubildende bühnenspezifisch in den Bereichen Schlosserei, Schreinerei, Malerei, Plastikerei, Raumausstattung, sowie Lager- und Logistik aus.
1,5 Millionen Euro Bundesförderung für das Netzwerk flausen+

MEYER ORIGINALS
Freies Werkstatt Theater
Das Netzwerk flausen+, ein Zusammenschluss von 26 freien Theatern aus 13 Bundesländern, erhält erstmals eine Förderung des Bundes in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Ziel des Programms „Verbindungen fördern“ ist es, die bundesweite Zusammenarbeit von freien Theatern, namentlich kleinen und mittelgroßen Häusern, und regional arbeitenden KünstlerInnen zu stärken. An der Umsetzung dieses Zukunftsprogramms ist das Freie Werkstatt Theater Köln (FWT) maßgeblich beteiligt. Die auf drei Jahre angelegte Förderung für die freien Darstellenden Künste ist gerade in Zeiten der Pandemie, die besonders freischaffende TheaterkünstlerInnen mit voller Härte trifft, ein wichtiges Signal. Die Fördergelder sollen in die weitere Vernetzung, den Wissenstransfer, die Begleitung von KünstlerInnen und die Professionalisierung ihrer Arbeit fließen.
TRANSIT

Stadt Köln
Vorübergehende Literatur am Ebertplatz: Seit 9. April zeigt „Unser Ebertplatz“ erneut, wie sich Stadt-raum durch künstlerische Kreativität beleben lässt. Aufgrund der Corona-Pandemie können seit Monaten keine klassischen Kultur- und Literaturformate in Innenräumen stattfinden. Das Projekt „TRANSIT – Vorübergehende Literatur am Ebertplatz“ schaffte zu Beginn der wärmeren Jahreszeit einen neuartigen Zugang zur Gegenwartsliteratur und ließ kurze literarische Texte auf einem großen LED-Laufband über dem Platz laufen. Das LED-Laufband wurde oberhalb der Kunstraumpassage montiert und verwandelte den Ebertplatz mit seinen zahlreichen Sitzmöglichkeiten und Teilflächen zu einem großflächigen Open-Air-Resonanzraum.
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