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lit.COLOGNE 2021: Carolin Emcke & Daniel Graf
Die Philosophin und Friedenspreis-Trägerin Carolin Emcke denkt in diesem persönlich-politischen Journal über das Ausnahme-Jahr 2020 nach. Am 22. März 2020 beschließen Bund und Länder Kontaktbeschränkungen – die neue Wirklichkeit der Pandemie greift ein in unsere psychische, soziale, politische Verfassung. Am Tag darauf beginnt Emcke mit ihrem „Journal“. Sie notiert Albträume oder die unmöglichen Abschiede von geliebten Menschen, sie analysiert die nationalistischen Re- flexe Europas und die autoritäre Verführung des Virus. Es sind subjektive, philosophische Notizen, die dieser historischen Zäsur nachspüren. Immer wieder betrachtet Emcke nicht nur die eigene Stadt, das eigene Land, sondern weitet den Fokus, reflektiert die Pandemie als globale Konstellation. Es ist die schonungs- und schutzlose Chronik eines Ausnahmezustands, von dem niemand weiß, wann er zu Ende sein und wie er uns verändert haben wird. Mod.: Daniel Graf