Der Tanzwissenschaftspreis Nordrhein-Westfalen wird zum fünften Mal als bundesweit einzige Auszeichnung dieser Art im MediaPark Köln verliehen. Seit 2001 wird alle fünf Jahre dieser mit 30.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tanzarchiv Köln in der Trägerschaft der SK Stiftung Kultur und der Stadt Köln ausgelobt. Der Preis ist mit insgesamt 30.000 € dotiert und wird in zwei Kategorien verliehen. Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen übergibt in diesem Jahr die Auszeichnung.
Vergeben wird der Tanzwissenschaftspreis NRW für „exzellente Forschung zur tanzwissenschaftlichen Grundlagen- und Methodenforschung“ (Kategorie 1) und für „herausragende Leistungen im Bereich der praxisbezogenen tanzwissenschaftlichen Forschung“ (Kategorie 2). Das Auswahlgremium, bestehend aus HochschulprofessorInnen aus Köln, Leipzig, Essen, Frankfurt/Main und Wien sowie dem stellvertretenden Leiter des Deutschen Tanzarchivs Köln, Thomas Thorausch in beratender Funktion, stand vor der Aufgabe, aus zahlreichen herausragenden Einreichungen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum gemäß der Ausschreibung jeweils einen Preisträger aus den zwei Kategorien zu bestimmen:
Mit ihrer Dissertation „Schweres Schweben. Qualitäten der gravitas in Pina Bauschs Orpheus und Eurydike“ hat sich Mariama Diagne als exzellente Tanzwissenschaftlerin hervorgetan. In der in Kategorie 1 ausgezeichneten Dissertation untersucht die Forscherin das Phänomen der gravitas aus kulturhistorischer und tanzwissenschaftlicher Perspektive im Tanz am Beispiel einer frühen Choreographie von Pina Bausch. Ausgehend von einer modellhaften Analyse stellt Mariama Diagne ein neues methodisches Instrumentarium für die tanzwissenschaftliche Forschung bereit.
Für die herausragende tanzwissenschaftliche Arbeit „Moving Matter. Nicht-menschliche Körper in zeitgenössischen Choreographien“ erhält Martina Ruhsam den Preis in der Kategorie 2: Im Fokus ihrer Forschung stehen performative Situationen im Tanz, in denen Materialien/Dinge als zentrale Akteure fungieren. Mit einer differenzierten und praxisnahen Reflexion des „Tanzes der Dinge“ leistet Martina Ruhsam einen bedeutenden Beitrag zur Wissenskonzeption an der Schnittstelle von Theorie und Praxis.
Der Tanzwissenschaftspreis NRW wurde im Jahr 2001 vom Deutschen Tanzarchiv Köln initiiert, in Erinnerung an den Pädagogen, Publizisten und Begründer des Deutschen Tanzarchivs Köln, Kurt Peters. Der Preis und seine Vergabe in Köln würdigen aber auch die Tradition der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Tanz in Köln: Im Jahr 2000 wurde an der Hochschule für Musik der erste Lehrstuhl für Tanzwissenschaft bundesweit eingerichtet. Heute ist die Hochschule für Musik und Tanz Köln eine von zwei deutschen Hochschulen, an denen Tanzwissenschaft als eigenständiges Studienfach in einem interdisziplinären Masterstudiengang studiert werden kann. Mit einem eigenen Stipendiatenprogramm (Forschungskolleg Tanzwissenschaft) fördern die Hochschule für Musik und Tanz Köln und das Deutschen Tanzarchiv Köln darüber hinaus hochkarätige und interdisziplinäre Forschung, die sich explizit auf die Bestände des Deutschen Tanzarchivs Köln bezieht.
Weitere Infos unter: www.tanzwissenschaftspreis-nrw.de und www.sk-kultur.de
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