Köln mit all seinen Facetten zu erleben – den Charme der Veedel, den Rhein, die Schäl Sick, wilde Natur, verborgene Kunstschätze – das ist „Urlaub in Köln“ vom 30.7. bis zum 15.8. Kurzum, ein attraktives Angebot für alle, die die Ferien zuhause verbringen. Die Führungen finden in kleinen Gruppen und hauptsächlich draußen statt, zudem gelten weiterhin die AHA-Regeln sowie die aktuelle Corona-Schutzverordnung. Es gibt in diesem Jahr 74 Veranstaltungen in sechs verschiedenen Kategorien.

Priska Höflich
Grinkopf zu „500 Jahre Streetart”
Geheimtipps, Historie, grüne Oasen, schräge Typen, gute Nachbarschaften, denkmalgeschützte Siedlungen, Streetart, coole Kneipen und außergewöhnliche Namensgeber von Straßen kann man bei den diesjährigen Veedelstouren kennenlernen: Wer mehr weiß, nimmt anders wahr. Grinköpfe bis Space Invader – Streetart im Mittelalter? Was hinter den steinernen Fratzen, den legendären Schandmasken an Häusern der Altstadt steckt, wird bei „500 Jahre Street Art“ unter die Lupe genommen. Und welche Nacht-und-Nebel-Kunstaktion ist Teil des Preußendenkmals auf dem Heumarkt? Vieles sieht man erst auf den zweiten Blick oder hätte es nie für Kunst gehalten – genauso versteckt und fast unsichtbar wie die zeitgenössische Streetart sind die in der Stadt verteilten Werke von Künstlern wie Josef Beuys oder Käthe Kollwitz.

Priska Höflich
Buchforst, „Weiße Stadt” (Radtour: „Der Architekt Wilhelm Riphahn”, 30.7. + 6.8.)
Auf den Radtouren stellen wir Köln abseits der touristischen Route vor. Der Architekt Wilhelm Riphahn (1889 -1961) war ein Miterbauer des neuen Kölns. Spektakulär ist der Bau der Bastei am Rhein. Opern- und Schauspielhaus prägen bis heute die Mitte Kölns. Bei der Riphahn-Radtour werden die mehr oder weniger erhaltenen Bauwerke des Künstlers aufgesucht und vorgestellt.
Dass es in Köln mehrere Atombunker gibt, ist vielen nicht bekannt. Die zehn Kilometer lange Bunker-Fahrradtour beginnt am Röhrenbunker vor dem Oberlandesgericht am Reichenspergerplatz und endet im Atombunker Kalk. Hier kann man sich ein wahrhaftes Bild davon machen, wie Menschen 14 Tage lang einen atomaren Angriff überlebt haben könnten. Durch die Bunker führen Experten der Dokumentationsstätte Kalter Krieg. Der Poller Efeuplatz ist ein verstecktes Idyll mit spannender Architektur und einem seltsamen Denkmal: dem Milchmädchen. Hier startet unsere Schäl Sick-Fahrradtour, die zu wenig bekannten, gleichwohl spannenden Sehenswürdigkeiten im Rechtsrheinischen führt.

Simon Rupieper
Eingang zum Röhrenbunker vor dem Oberlandesgericht, Reichenspergerplatz, (zu: Bunker-Fahrrad-Tour, 31.7. + 7.8.)
Was hat Dellbrück, was andere Kölner Veedel nicht haben? Den Strundener Bach, alte Wassermühlen, zwei Pferdehöfe, den historischen Thurner Hof sowie vornehme Villen aus der Gründerzeit. Bei der Tour „Der Strundener Bach – von der Stadtgrenze bis zu seinem Untergang“ radelt man 16 Kilometer entlang der langen Strunde, die ein erstaunliches Gefälle von 5,8 Prozent verzeichnet.

Priska Höflich
Märchensiedlung, Köln-Holweide, (zu: Avantgardistischer Siedlungsbau zwischen Dellbrück und Riehl – Radtour, 31.7. + 13.8.)
Ein weiterer Schwerpunkt sind Führungen im Rahmen des bundesweiten Jubiläumsjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, die an Orte führen, wo jüdische Menschen Spuren hinterlassen haben: Anhand der Relikte des mittelalterlichen jüdischen Viertels wird bei einem der Rundgänge das jüdische Leben in Köln von den Anfängen in römischer Zeit bis zur Aufhebung des Ansiedlungsverbots Ende des 18. Jahrhunderts lebendig. Die zweite Führung, die sich der Zeit von 1900 bis 2021 widmet, folgt u.a. den Ursprüngen der zionistischen Bewegung, unterschiedlichen Richtungen innerhalb des Judentums, organisierten jüdischen Karnevalisten, aber auch der Vernichtung in der Nazizeit. Weitere Touren widmen sich dem Schaffen jüdischer Architekten und den Stolpersteinen, die an jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern. Hierzu werden die Geschichten erzählt.

Janet Sinica
Asja Bölke als Reliquienhändlerin (zu: „Mittelalter für Pänz”, 01. + 15.08.)
Für Kinder gibt es naturkundliche Angebote wie den „Wald fühlen“ in der Wahner Heide, das Fledermausmeeting am Adenauer Weiher und „Nachts im Wald“. Außerdem können sie in Begleitung der Klappmaulpuppe Ara in das römische und das mittelalterliche Köln eintauchen. Erstmalig wird einen Streetart Workshop für Kids in der Südstadt angeboten. Die Kinder bekommen einen Einblick in die Kunst des Sprayens mit Schablonen – auch wenn es sich für einen „richtigen“ Streetartkünstler nicht gehört: hier wird offiziell mit Genehmigung der Stadt Köln gearbeitet! Die Sprayer können ihre Kunstwerke mit nach Hause nehmen.
Erfahrungsgemäß erfolgen die Buchungen eher kurzfristig, deshalb sind einige der Auftaktveranstaltungen am ersten Wochenende bereits ausgebucht. Dennoch lohnt sich immer ein Blick auf die Website www.urlaubinkoeln.de, um sich für die kurzfristigen Termine einige der wenigen Restkarten oder die Tickets für die späteren Veranstaltungen zu sichern.
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