Am 20. März jedes Jahres feiern Bierliebhaber und Bierliebhaberinnen weltweit den Tag des Bockbiers und damit einen der ältesten und traditionsreichsten Bierstile. Während der Bock heute eng mit Bayern assoziiert wird, ist seine Geschichte viel tiefer verwurzelt und reicht bis in die historische Stadt Einbeck (damals Ainpöck) in Niedersachsen zurück.
Ursprünglich als Ainpöckisch Bier bekannt, erlangte das Starkbier bereits im Mittelalter große Berühmtheit. Es wurde in großen Mengen über die Hanse vertrieben und galt als hochwertiges Produkt.
Das Ainpöckisch Bier war ursprünglich obergärig, stark gehopft und äußerst malzhaltig, hergestellt aus zwei Dritteln Gerstenmalz und einem Drittel Weizenmalz. Seine Qualität und Beliebtheit führten dazu, dass es im 16. Jahrhundert nach Bayern exportiert wurde, wo es als "Oambock" oder "ain pock" und schließlich als Bock bekannt wurde.
Die Stadt Einbeck war bekannt für ihre strenge Qualitätskontrolle, bei der der städtische Braumeister den gesamten Brauprozess der Familien, die das Braurecht hatten, überwachte und das fertige Produkt zertifizierte, bevor es verkauft oder exportiert wurde. Fachwerkhäuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert in Einbeck zeugen noch heute von dieser Brautradition, mit außerordentlich großen Toren, um die riesigen Braukessel auf die Höfe zu transportieren.
Die bayerischen Herzöge waren schon früh Liebhaber des Ainpöckisch Biers, das aufgrund seines höheren Stammwürzegehalts bzw. Alkoholgehalts eine längere Haltbarkeit und einen reichen Geschmack bot. Bereits seit 1550 wurde das Bier aus Einbeck importiert, doch der fortgesetzte Import wurde schließlich zu teuer.
Um ein vergleichbares Bier selbst brauen zu können, wurde beschlossen, in München ein Hofbräuhaus (das braune) zu errichten, das 1591 fertiggestellt wurde. Das Bier wurde nicht nur an Mitgliedern des herzoglichen Hofes ausgeschenkt, sondern auch ab 1610 verkauft. Allerdings konnte es geschmacklich nicht mit dem Einbecker Original mithalten. Daher entschied man sich, den Einbecker Braumeister Elias Pichler abzuwerben, und 1614 begann das Hofbräuhaus mit der Herstellung des neuen Bockbiers.
Heute gibt es eine Vielzahl von Bockbier-Varianten, darunter Maibock, Doppelbock, Eisbock und Weizenbock, jede mit ihren eigenen einzigartigen Merkmalen und Aromen. Von den malzig-aromatischen Maiböcken bis hin zu den kräftigen Doppelböcken - der Tag des Bockbiers lädt dazu ein, die Vielfalt dieses bemerkenswerten Bierstils zu erkunden und zu genießen.
Ob in traditionellen Brauereien, Biergärten oder zu Hause mit Freunden - der Tag des Bockbiers ist eine Gelegenheit, die lange Brautradition und die köstlichen Aromen dieses einzigartigen Bierstils zu feiern.
Weitergehende Informationen unter: : www.biersommelier.org
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