„Der April macht, was er will“ – ok, das haben wir in den letzten Tagen wohl alle gemerkt. „Alles neu macht der Mai“? Stimmt auch. Dumme Bauern, dicke Kartoffeln? Sag ich nicht laut, ist aber oft so.
Hach ja, ich liebe diese wegweisenden, manchmal doch so einfachen, aber irgendwie doch philosophischen Bauernregeln. Und klar, wir Kölner legen natürlich mal wieder einen drauf, und hauen mal eben ganz nebenbei ein eigenes kölsches Grundgesetz raus.
„Et kütt, wie et kütt“. Klingt banal, ist aber ebenso wahr. Und das nicht nur bezogen auf den öffentlichen Personennahverkehr. Nein, es passt so oft an den verschiedensten Stellen im Leben. Man kann ja Pläne schmieden, Dinge planen und organisieren, sich rosige Zukunftsphantasien ausmalen. Aber wer weiß denn schon, ob das alles so funktioniert, wie man sich das denkt? Niemand. Das Leben hat oft andere Pläne, mein Freund Schicksal ist manchmal ein kerniger Kollege mit einem zweifelhaften Sinn für Humor. Und so kommt es immer wieder, dass man sich doch umorientieren muss, weil es eben „kütt, wie et kütt“.
Typisch kölsch und wunderbar ist dann, dass wir trotz dieser Tatsache zuversichtlich und hoffnungsvoll bleiben, denn bekanntlich „hätt et noch immer joot jejange“. Dieser Paragraph ist so wohltuend, und in meinen Augen ebenso wahr. Denn wenn am Ende nicht alles gut wird, ist es nicht das Ende. Leben kann doch so einfach sein, oder?
„Wat fott es, es fott“ – passt auch. In jeder Lebenslage. Manchmal zum Glück, manchmal äußerst traurig. Wahr ist es aber. Immer.
„Nix bliev, wie et wor“. Damit sind wir wieder beim eingangs erwähnten Mai, der alles neu macht. Alles fließt, alles geht weiter, kein Stillstand, keine Pause. Immer weiter atmen, bis das Lebenslicht erlischt. Die Erkenntnis, dass die Welt sich weiterdreht, auch wenn sich Dinge ereignen, die unvorhergesehen kommen, oder man Probleme hat, die heute noch riesig und unlösbar erscheinen, aber morgen schon wieder viel entspannter gesehen werden können.
Foto by Rebecca Schindler
Bei mir „bliev och nix, wie et wohr“, denn der erste ausführliche Tourteil zu meinem neuen Album „Stadtmusikant“ ist nun leider auch schon wieder vorüber. Was für tolle Abende waren das! Dafür bin ich so dankbar! Aber Trübsal blasen bringt nichts, denn nun geht es den ganzen Sommer über weiter mit Mitsingkonzerten mit dem Big-Hits-Programm, so wie man es aus dem Brauhaus kennt. Es wird also nicht langweilig!
Und da das Beste „zum Schluss“ kommt, mündet diese Big-Hits-Tour mit „Kölle singt“ am 29. September in der LANXESS arena. Mein Jahreshighlight! Auch wenn ich mich wiederhole, ich liebe es so sehr, dass ich das alles erleben und meinen Traum leben darf. Wahnsinn!
Gleich nach der Arena kommt dann schon der „goldene Oktober“, und da legen die Bauern mit Ihren Regeln wieder so richtig los. Ich sag ja: „Et jeiht immer wigger!“
Dieser Paragraph fehlt eigentlich noch im kölschen Grundgesetz, oder?
Bis bald, üre Björn