Dieses Mal stellen wir vor: Gabriele Conrath-Scholl, die Leitung der Photographischen Sammlung der SK Stiftung Kultur, und Dr. Stefan Kraus, die Leitung des Kolumba, das Kunstmuseum des Erzbistums Köln.
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Janet Sinica
Ausstellungsansicht Photographische Konzepte und Kostbarkeiten,
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Gabriele Conrath-Scholl
Das weltweit größte Konvolut mit originalen Werken des über Jahrzehnte in Köln schaffenden Photographen August Sander (1876-1964) bildet den Grundstein der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur. Seit über 25 Jahren arbeitet Leiterin Gabriele Conrath-Scholl gemeinsam mit ihrem Team in der im Kölner Mediapark 7 ansässigen Institution. Begeistert berichtet die Photoexpertin, die an der Kunstakademie Düsseldorf studierte und Stipendiatin des J. Paul Getty-Museum in Los Angeles war, über ihr aktuelles Ausstellungsprojekt Photographische Konzepte und Kostbarkeiten: „Hier stellen wir die besonderen photographischen Schätze unseres Hauses vor. Darüber hinaus sind zur Zeit zahlreiche Leihgaben zentraler Werkgruppen von August Sander sowie Bernd und Hilla Becher in Paris und New York zu sehen.“ Zu ihrem persönlichen Werdegang sagt Gabriele Conrath-Scholl: „Ursprünglich wurde ich ins Team der Stiftung aufgrund meiner intensiven Forschungsarbeit über das Werkschaffen von August Sander gerufen.“ Insgesamt zählt die Sammlung heute ca. 40.000 Photographien. „Wichtig für uns ist immer auch die Zusammenarbeit mit jüngeren Künstlerinnen und Künstlern sowie die Kooperation mit Museen, Institutionen und Hochschulen im In- und Ausland. Das Miteinander, der Wissensaustausch, das gemeinsame Schauen und natürlich das Gespräch mit unseren Besuchern ist ungeheuer wichtig für die vielfältigen Projekte, die wir in Angriff nehmen.“
Dr. Stefan Kraus
Dr. Stefan Kraus wurde 1960 in Köln geboren. Er studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Pädagogik. Im Kuratorenteam war und ist er mit-verantwortlich für die Neukonzeption des Museums, den Sammlungsaufbau, die Kunstvermittlung und die Neubauplanung, seit 1997 mit dem Architekten Peter Zumthor. 2007 folgte die Einweihung des Neubaus. Seit 2008 ist er Leiter von Kolumba. „Wie in allen anderen Bereichen auch, sind auch die Museen mehr denn je aus ökologischer und ethischer Notwendigkeit zur Nachhaltigkeit angehalten. Nachhaltigkeit darf in der Kultur kein Worthülse sein. Hier muss sich der ganze Betrieb etliche Fragen gefallen lassen, die vor allem die Konzepte betreffen. In Kolumba unterscheiden wir nicht in Dauer- und Wechselausstellung. Wir haben uns vor über 25 Jahren entschieden, dass wir fast ausschließlich mit den Werken der eigenen Sammlung arbeiten und auf temporäre Ausstellungsarchitekturen ganz verzichten wollen. Wir arbeiten mit denselben Lehm geputzten Wänden, deren Nagellöcher wir sorgfältig flicken, und mit denselben Ausstellungsmöbeln. Das alles reduziert die Aufwände ganz erheblich und bleibt mit den jährlichen Ausstellungswechseln zu unterschiedlichen Fragestellungen dennoch sehr lebendig. In einer Stadt mit dem kulturellen Potential von Köln, halte ich überdies Kooperationen zwischen den Institutionen für sinnvoll, durch die völlig neue Sichtweisen entstehen, wie wir es z.B. mit dem Römisch-Germanischen-Museum, mit der Oper, mit Tanz-Köln und derzeit mit MiQua gezeigt haben.“