Von heute auf morgen juckt und schuppt die Haut, es bilden sich hässliche Stellen, bisweilen treten auch Schmerzen auf. Dieses Krankheitsbild kennen viele Menschen – denn es deutet auf eine Allergie auf bestimmte Nahrungsmittel hin.
Zahl der Allergiker steigt
Generell sind Allergien in Deutschland auf dem Vormarsch. Das gilt auch für unterschiedliche Lebensmittelallergien. Diese Form der Allergie äußert sich vielfach durch Haut-Beschwerden von Nesselausschlag über Ekzeme bis hin zur Neurodermitis.
Ein Besuch bei einem örtlichen Hautarzt ist bei Allergien unumgänglich. Denn fast jeder Dermatologe ist gleichzeitig auch bewandert in Allergologie. Er kann also sowohl die Ursachen als auch die Symptome bekämpfen.
Was geschieht bei einer Lebensmittelallergie?
Bei dem Kontakt mit einem an sich völlig harmlosen Nahrungsmittel reagiert der Körper eines Lebensmittel-Allergikers mit einer überschießenden Reaktion des Immunsystems auf kleine Eiweißbausteine, sogenannte Allergene. Dabei bildet der Körper spezifische Antikörper auf bestimmte Lebensmittel wie etwa Eier, Nüsse oder Fisch.
Warum einige Menschen allergisch auf gewisse Lebensmittel reagieren, ist noch nicht abschließend geklärt. Fest steht aber, dass es auch eine genetische Disposition dafür gibt. Das Risiko, eine Allergie zu bekommen, steigt bei Kindern auf 33 Prozent, wenn eines der Elternteile selbst Allergiker ist. Sind es beide Eltern, erhöht sich das Risiko sogar auf 70 Prozent.
Auch Umweltfaktoren spielen offenbar bei der Entstehung von Lebensmittelallergien eine Rolle – um genau zu sein, übertriebene Hygiene. Diese sorgt dafür, dass das Immunsystem falsch programmiert wird und auf an sich harmlose Stoffe überreagiert. Interessanterweise haben Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen und dort mit Tieren, aber auch Schmutz in Kontakt kommen, weniger Allergien.
Grundsätzlich kann jedes Lebensmittel eine Allergie auslösen. Zu den wichtigsten gehören beispielsweise Eier oder Erdnüsse wenn es um Kinder geht. Erwachsene dagegen reagieren besonders häufig auf Haselnüsse, Fisch, Sellerie und Obst. Dazu kommen in jüngster Zeit auch vermehrt Allergien gegen Soja oder andere Hülsenfrüchte.
Während Hautreaktionen eine zwar lästige und auch schmerzhafte Folge einer Allergie sind, gehört der anaphylaktische Schock zu den lebensbedrohlichen Folgen. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass neben der Haut auch ein anderes Organsystem betroffen ist: So kommt es bei diesem Schock oftmals zu akuter Atemnot, Übelkeit oder ein Druckgefühl in der Brust. Dieser Schock tritt unmittelbar nach der Aufnahme eines Nahrungsmittels auf – und muss sofort behandelt werden. Allergiker, die besonders starke Reaktionen zeigen, haben deshalb auch oftmals ein Notfallset zu Hause. Dieses enthält ein antiallergisches Mittel, ein Kortisonpräparat, eine Adrenalinspritze und vielfach ein Spray, um Atemnot zu lindern. Doch auch nach der Gabe des Notfallsets sollte man bei einem allergischen Schock unbedingt einen Arzt kommen lassen. Da niemand weiß, wann es tatsächlich zu einem allergischen Schock kommt, ist es zwingend nötig, dass Lebensmittelallergiker wissen, was sie zu sich nehmen. Deshalb sollte man auch bei einem Besuch in der Konditorei, welche potentiellen Allergene in der leckeren Torte enthalten sind. Auch in der veganen Küche, die zahlreiche pflanzliche Nahrungsmittel verwendet, lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste.
Wie lassen sich Allergien behandeln?
Die Behandlung einer Allergie beim Hautarzt erfolgt zunächst durch die Erstellung einer genauen Diagnose. Hilfreich ist es in diesem Kontext, wenn der Patient bereits vor dem Arztbesuch ein Allergie-Tagebuch geführt hat, sodass man mögliche Allergene eingrenzen kann. Genaueren Aufschluss gibt dann entweder ein Prick- oder ein Bluttest. Beim Pricktest wird eine minimale Menge des möglichen Allergens mit einer feinen Lanzette in die Haut eingebracht. Liegt eine Allergie auf diesen Stoff vor, reagiert die Haut mit einer Rötung oder Quaddel. Beim Bluttest dagegen wird auf spezifische Antikörper getestet, die wiederum bestimmten Nahrungsmitteln zugeordnet werden können.
Wenn feststeht, welche Allergie vorliegt, beginnt die Behandlung, die verschiedene Ansätze umfasst: Neben der Vermeidung der Allergene gehören Allergiemedikamente dazu. Bei Hautproblemen bestehen diese meistens aus Cremes oder Salben, die auf die betroffenen Partien aufgetragen werden. Darüber hinaus kann eine Hyposensibilisierung dabei helfen, die Allergie in den Griff zu bekommen. Dabei werden dem Körper die entsprechenden Allergene regelmäßig in niedriger Dosierung zugeführt. Die Dosis wird schrittweise gesteigert, sodass das Immunsystem sich an den Stoff gewöhnt und seine Reaktion mit der Zeit nachlässt. Die Hyposensibilisierung ist vor allem dann erfolgreich, wenn sie regelmäßig über einen Zeitraum von mehreren Monaten im Jahr und in mehreren Jahren durchgeführt wird.
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